Sandstone Shadows: Die Erlösung des Hexenjägers

In der stillen Einöde der Garmuth-Wüste ragten Sandsteinstrukturen wie skelettartige Finger aus den Dünen – zeitlose Relikte, der Gnade der unbarmherzigen Sonne und des unersättlichen Sandes ausgeliefert. Mitten in dieser unerbittlichen Landschaft durchbrach die Gestalt von Inna, der Hexenjägerin, den Horizont, eine Silhouette, die sich vor dem feurigen Hintergrund der untergehenden Sonne abzeichnete. Ihre Züge waren durch zahllose Kämpfe gegen das Geheimnisvolle und Unheilige gehärtet, ihre Augen strahlten vor Entschlossenheit.
Um ihre Hüften hingen ihre treuen Begleiter – ein Paar kunstvoll gefertigter Musketenpistolen, geschmiedet aus den Überresten eines gefallenen Sterns. Sie trugen Namen – Vergeltung und Erlösung, ewige Symbole ihres unaufhörlichen Kampfes gegen die Dunkelheit.
Nach stundenlangem, beschwerlichem Marsch fand sich Inna vor dem Eingang eines uralten Sandsteinverlieses wieder. Gerüchten zufolge hauste in seinem Inneren eine finstere Präsenz, eine Kreatur, die nicht von dieser Welt war: eine Frau, die dazu verdammt war, über tausend Jahre lang als Mumie umherzuwandern.
Sie holte tief Luft und betrat den Kerker. Es war unheimlich still, die Luft schwer von zahllosen vergessenen Jahren. Sie bewegte sich mit größter Präzision, ihre Finger streiften die in die Steinwände geritzten Hieroglyphen. Sie erzählten Geschichten von einer mächtigen Priesterin, deren Leben durch Verrat und dunkle Magie verdorben war, gefangen in einem ewigen Kreislauf aus Tod und Auferstehung. Die Geschichte bestätigte Innas schlimmste Befürchtungen, doch sie schritt weiter, getrieben von Pflichtgefühl und unerschütterlicher Entschlossenheit.
Plötzlich hallte ein entsetzlicher Schrei durch die höhlenartigen Gänge und jagte Inna einen Schauer über den Rücken. Aus der Tiefe der Dunkelheit tauchte eine Gestalt auf – eine Frau, geschmückt mit uralten königlichen Ornaten, deren Augen in einem überirdischen Feuer loderten. Die Luft wurde erfüllt von Bosheit, als die Mumie näher kam, und ihr uralter Fluch hallte durch den Kerker.
Inna zog „Vergeltung und Erlösung“, und ihre Finger fanden Trost im kalten, vertrauten Gewicht der Pistolen. Die Mumie stürzte sich mit unnatürlicher Geschwindigkeit auf sie. Sie feuerte, das Dröhnen der Musketenkugeln hallte durch den Kerker. Ein Schuss traf die Mumie mitten in die Brust, die Wucht des Schusses drückte sie zurück.
Doch sie war noch lange nicht besiegt. Die Mumie revanchierte sich mit mächtiger Magie und schleuderte eine Welle dunkler Energie auf Inna. Doch der Hexenjäger war schnell, wich dem Angriff aus und konterte mit einer Salve von Schüssen.
Die Schlacht tobte weiter, ein Tanz aus Kugeln und Magie, ein uralter Fluch prallte auf modernen Mut. Allmählich gewann Inna die Oberhand. Ihre Schüsse trafen, jeder Schuss trieb die Mumie zurück und schwächte den uralten Zauber, der sie zusammenhielt.
Schließlich, als das Echo des letzten Schusses verklang, brach die Mumie zusammen, ihre Gestalt zerfiel zu Staub und Erinnerung. Der Fluch war gebrochen. Stille senkte sich über den Kerker, nur unterbrochen von Innas schwerem Atmen. Sie steckte ihre Pistolen weg und verspürte einen kurzen Anflug von Trauer um die Frau, die durch Zeit und Magie verloren gegangen war.
Inna kam aus dem Verlies. Die Morgensonne warf lange Schatten auf den Wüstenboden. Ein Gefühl der Ruhe überkam sie, als sie auf das Sandsteingebäude zurückblickte. Sie war gekommen, sie hatte gekämpft und sie hatte gesiegt. Eine weitere Dunkelheit war aus der Welt vertrieben worden. Mit einem entschlossenen Nicken verließ sie das stille Verlies, bereit, sich dem nächsten geheimnisvollen Gegner zu stellen, der es wagte, ihren Weg zu kreuzen.